Fehler melden |
|
Wie viele Manga kennt man, die sich von Dramen Shakespears haben beeinflussen lassen und gleichzeitig ein bekanntes Setting so aufbrechen, das selbst Geschichtsmuffeln die Vorfreude auf jedes neue Kapitel ins Gesicht geschrieben steht?
Richtig. Kaum eines. Auch wenn der Manga seine Schwächen hat, einfach etwas anderes und defintiv großartig. Guter Zeichenstil, schöne Dialoge, Intrigen und Drama...
Zugreifen, diese Perle hat es verdient.
LadyBlackrose
17. Mai 2020 22:05
Als ich den Manga beim Hugendubel entdeckt habe, konnte ich meinen Augen nicht glauben- ein Titel von Aya Kanno! Ich habe bereits ihre Otomen-Serie verfolgt, und wusste immer nicht so recht was sie damals damit meinte, als sie in den Kommentaren darüber sprach, dass Otomen nicht so wirklich ihrem üblichen Stil entspreche... Nun habe ich mit Requiem of the Rose King meine Antwort bekommen:
Dieser Manga ist wirklich sehr, sehr düster.
Der Manga wird von Carlsen als "Dark-Fantasy" Manga beschrieben, der auf William Shakespeares Dramen "Richard III" und "Henry VI" basiert. Er behandelt die Rosenkriege und das Schicksal von Richard vom Hause York. Ich habe damals Band 1 gekauft und habe direkt alle bis dahin erschienenen Bände nachbestellt, ich konnte nicht aufhören mit dem Lesen.
Es geht hauptsächlich um Richard, der im originalen Stück (aber auch in der Realität) verkrüppelt war (ich glaube er hatte einen Buckel bzw. litt an Skoliose). Kanno gibt dem aber einen ganz anderen Twist, indem sie Richard stattdessen Intersex macht und sich auch andere Freiheiten nimmt, um den Manga zu bereichern. Es geht um innerfamiliäre Konflikte, um Krieg, um Richards zerrissenes Selbstbildnis und den nagenden Selbsthass, aber auch um so vieles mehr, ich werde mit diesem Kommentar dem reichen Inhalt des Manga nicht gerecht werden. Wir verfolgen das Leben Richards über viele Jahre, über Begegnungen die er macht, über Intrigen die geschmiedet werden und Schlachten die ausgetragen werden, wir erleben den Kampf um die Krone, seine innige Beziehung zu seinem Vater die ihn fast zerreißt, seine erste Begegnungen mit der Liebe die ihn prägen und Auseinandersetzungen mit Feinden und Freunden.
Es gibt interessante und gut ausgearbeitete Charaktere, und auch viele starke weibliche Charaktere. Die Zeichnungen sind wie ich finde unheimlich schön und sehr distinkt, es mangelt nicht am Detail, Hintergründe und Rasterfolie sind gut eingesetzt. Der Manga ist aber würde ich sagen eher was für hartgesottene, die brutale und blutige Szenen und Themen abkönnen, denn davon gibt es hier einige. Außerdem bewegen wir uns hier auch in Richtung Shonen Ai an manchen Stellen, ohne etwas spoilern zu wollen.
Tldr.: Der Manga ist auf jeden Fall etwas für „Game of Thrones“ Fans!
polyx_
21. April 2020 03:56